Tasse Kaffee

Wie willst du dein Bestes geben, wenn du dir selbst nicht dein Bestes gibst?

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Viele Menschen spüren jetzt besonders deutlich, wie sehr sie an ihre Grenzen gekommen sind. Oder sogar darüber hinaus. Erschöpfung macht sich breit, die Freude ist oft irgendwo auf der Strecke geblieben. Statt lebendig und erfüllt zu arbeiten, funktionieren wir. Doch genau hier liegt ein entscheidender Punkt: Wie willst du dein Bestes geben, wenn du dir selbst nicht dein Bestes gibst?

Das Paradox der Helfenden

In der Sozialen Arbeit und in helfenden Berufen ist es fast schon ein unausgesprochenes Gesetz: Die anderen zuerst. Wir übergehen eigene Bedürfnisse, verschieben Pausen, nehmen zusätzliche Aufgaben an. Alles, um anderen Menschen zu helfen. Doch die Wahrheit ist: Wer sich selbst dauerhaft übergeht, gibt nicht mehr sein Bestes. Er gibt das, was übrig bleibt. Und das wird immer weniger.

Freude ist kein Luxus – sie ist Gesundheitsvorsorge

Freude hält Geist und Seele gesund. Das ist nicht nur ein schöner Gedanke, sondern wissenschaftlich belegt. Positive Emotionen erweitern unseren Blick, fördern Kreativität und bauen langfristig Ressourcen auf, das beschreibt die Psychologin Barbara Fredrickson in ihrer Broaden-and-Build-Theorie. Studien zeigen sogar: Freude und andere positive Zustände wirken sich günstig auf das Immunsystem aus und senken Stressmarker. Umgekehrt gilt: Dauerstress und reines Funktionieren machen uns enger, gedrungener. Körperlich und seelisch.

Sieben Impulse für mehr Selbstfürsorge

Wenn dein ursprünglicher Wunsch ist, andere zu begleiten, damit sie selbstbestimmt leben können, dann beginnt das bei dir. Hier sind sieben Schritte, die dir helfen, dir selbst dein Bestes zu geben:

  1. Erforsche, was dir Freude macht und mach es.
    Kleine Momente zählen: ein Spaziergang, Musik, ein gutes Gespräch. Freude ist ein Ressourcenschlüssel.
  2. Nimm deine Grenzen wahr und erkenne sie an.
    Grenzen sind keine Schwäche, sondern Orientierung. Wer sie spürt, kann sie auch kommunizieren.
  3. Tritt für dich ein. Ohne Schuldgefühle.
    „Damit ich verlässlich begleiten kann, möchte ich / brauche ich …“ ist kein Egoismus, sondern Professionalität.
  4. Nimm dich genauso wichtig wie andere.
    Niemand ist wichtiger als du und niemand unwichtiger. Gleichwertigkeit beginnt bei dir.
  5. Bitte um Hilfe.
    Hilfe anzunehmen macht dich nicht klein. Es zeigt, dass du Verantwortung teilst.
  6. Mach Pausen – grundsätzlich.
    Pausen sind kein Luxus, sondern Voraussetzung für Gesundheit und Klarheit.
  7. Hör auf, Leidensbereitschaft zu glorifizieren.
    Du bist kein besserer Mensch, weil du dich aufopferst. Du bist ein Mensch, der Grenzen achtet.

Jahresende: Zeit für einen ehrlichen Blick

Vielleicht ist jetzt der Moment, innezuhalten und dich zu fragen:

  • Wo habe ich mich selbst übergangen?
  • Wo hat Freude Platz gehabt und wo nicht?
  • Was will ich im neuen Jahr anders machen?

Selbstfürsorge ist kein „Nice-to-have“. Sie ist die Basis für gelingende Beziehungen, für professionelle Begleitung und für deine eigene Gesundheit. Gib dir selbst dein Bestes – dann kannst du auch anderen dein Bestes geben.

Welche kleine Freude gönnst du dir heute? Schreib sie auf und mach es.

 

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