Weißt du, was die Tätigkeit von Heilerziehungspfleger:innen, (HEP) beinhaltet? Dieser Beruf ist in unserer Gesellschaft weitgehend unbekannt. Von vielen HEPs weiß ich, dass sie immer wieder aufs Neue erklären müssen, was sie in ihrem Arbeitsalltag machen. Denn sie sind keine Krankenpfleger:innen und auch keine Altenpfleger:innen.
HEPs haben eine sehr umfassende Ausbildung im medizinisch-pflegerischen Bereich und in der Pädagogik. Sie arbeiten u.a. mit Menschen mit Beeinträchtigungen, in der Suchthilfe, in der persönlichen Assistenz.
HEPs gehen einer anspruchsvollen Tätigkeit nach. Denn alles, was sie tun, wirkt sich nachhaltig auf die Menschen, mit denen sie arbeiten aus. Sie arbeiten in einem Arbeitsfeld, das geprägt ist von Abhängigkeiten, Unsicherheiten und Fürsorge.
Nicht jeder Mensch ist geeignet in der Heilerziehungspflege zu arbeiten. Denn die HEPs brauchen ein großes Einfühlungsvermögen, die Bereitschaft, sich immer wieder zu reflektieren.
In der Heilerziehungspflege entstehen immer wieder Konflikte. Mit den Zugehörigen, die sich den Alltag der beeinträchtigten Menschen anders vorstellen. Mit den Betroffenen, die in ihrem Leben oft Bevormundung erfahren haben und sich vieles in ihrem Alltag erkämpfen müssen. Mit den Kolleg:innen, die ein anderes Menschenbild haben, mit denen sie um Entscheidungen ringen müssen. Der Gesellschaft, die in vielen Bereichen eher ausgrenzende Bedingungen aufweist als inklusive.
Gleichzeitig gibt es immer wieder herzerwärmende berührende Momente. Wenn das Leuchten in den Augen Freude signalisiert.
Wenn ein Betroffener kommuniziert, was er wirklich möchte. Wenn eine Betroffene eine eigene Lösung gefunden hat. Wenn sich Menschen etwas trauen. Wenn sie singen, tanzen, sich erfreuen, an dem was ist.
Wenn sie sich trotz ihrer Erfahrungen so zeigen, wie sie wirklich sind.
Lasst uns unsere Herzen öffnen. Für Menschen, die es nicht immer leicht haben in unserer Gesellschaft. Lasst uns ein friedliches Miteinander gestalten.