Wir sagen, „Kinder sind unsere Zukunft“. Doch sind sie es wirklich? Warum werden sie dann so behandelt, wie sie behandelt werden?
Kinder sind dann stark, wenn sie Freiraum haben. Liebevoll begleitet werden. Raum für Selbsterfahrung haben. Wenn sie nicht alleingelassen werden, sondern so unterstützt werden, wie sie es sich wünschen. Wenn Sie sich nicht entmächtigt werden, indem der oder die Erwachsene ungefragt in das Handeln der Kinder eingreift, sondern wenn die Kinder die Möglichkeit bekommen, sich auszuprobieren. Wenn die Erwachsenen ihre Aufforderungen nicht quer durch den Raum rufen, sondern eine angemessenere Form der Kommunikation finden.
Starke Kinder werden in ihrer Entscheidungsfindung, ob sie schlafen möchten oder nicht, begleitet. Starke Kinder entscheiden, was und wann sie etwas essen wollen.
Starke Kinder bitten um Hilfe und Unterstützung, wenn sie es wünschen.
Starke Kinder spüren ihre Bedürfnisse und äußern sie verbal oder nonverbal.
Damit die Kinder zu starken Kindern werden, brauchen sie Erwachsene, die sich ihrer Kraft und ihrer Macht bewusst sind. Starke Kinder brauchen Erwachsene, die ihre Macht akzeptiert haben. Sie brauchen Erwachsene, die bereit sind, sich zu reflektieren. Die mit Kindern offen sprechen, wenn sie ihnen Unrecht getan haben.
Starke Kinder brauchen authentische Erwachsene. Erwachsene, die dazu stehen, wenn es ihnen nicht gut geht und gleichzeitig deutlich machen, dass es nichts mit dem Kind oder dem Verhalten des Kindes zu tun hat.
Starke Kinder brauchen Erwachsene, die mit ihnen ins Gespräch gehen, wenn sie sich geärgert haben. Wenn es einen Konflikt mit ihnen gab.
Starke Kinder brauchen Erwachsene, die ihren Anteil der Verantwortung in dem Konflikt übernehmen. Starke Kinder brauchen Erwachsene, die sich ihrer Macht und der Abhängigkeit der Kinder bewusst sind.
Starke Kinder brauchen ein respektvolles, liebevolles, gewaltfreies Umfeld.
Starke Kinder brauchen pädagogische Fachkräfte, die sich mit dem Thema Macht und Gewalt auseinandergesetzt haben. Die bereit sind, ihr Handeln zu reflektieren. Die gemeinsam mit den Kindern Lösungen finden.
Starke Kinder brauchen Erwachsene, die sich selbst und die Kinder bedingungslos akzeptieren.
Bist du bereit, dich mit deiner Haltung und deinem Handeln auseinanderzusetzen?
Ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch immer sein Bestes gibt. Doch haben wir manchmal den Eindruck, dass unser Bestes in einzelnen Situationen nicht reicht.
Dann hast du verschiedene Möglichkeiten:
- Du überlegst dir, was du ändern möchtest und wie du eine Lösung gestalten kannst.
- Du reflektierst mit einer Person deines Vertrauens und tauscht dich mit ihr aus.
- Du thematisierst die Situation im Rahmen einer kollegialen Beratung.
- Du reflektierst die Situation im Rahmen einer Supervision und ihr erarbeitet gemeinsam Lösungen.
- Du besuchst das zweitägige Seminar „Macht in der Kita – (k)ein Thema?“ Partizipativ den Alltag gestalten, Gewalt vermeiden.
In diesem Seminar werden wir uns mit der Bedeutung von Macht und Abhängigkeit auseinandersetzen. Wir werden Fallstricke, die im beruflichen Alltag in der Krippe oder Kita auftreten können, benennen und alternative Handlungsmöglichkeiten erarbeiten. Ohne Gesichtsverlust. Respektvoll und einfühlsam werden wir Wege aus dem Gefühl der Machtlosigkeit hin zur Selbstermächtigung entdecken und beschreiten. Wir werden Möglichkeiten entwickeln, wie Macht als positive Kraft eingesetzt werden kann.
Sich mit den Facetten der eigenen Macht auseinanderzusetzen kann schmerzhaft sein. Auch anstrengend. Denn dir werden Muster bewusst. Doch lohnt es sich, diese zu durchbrechen.
Nach der Reflexion kannst du wieder mehr Freude im Beruf spüren und noch mehr Beziehungen auf Augenhöhe gestalten. Dir wird klarer, welcher Teil der Verantwortung zu dir gehört und welchen Teil der Verantwortung du abgeben kannst. Möglicherweise spürst du mehr von deiner eigenen Freiheit und kannst das an die Menschen, mit denen du arbeitest, weitergeben.
Termine:
18. / 19. September 2023 auf Fehmarn
30. / 31. Oktober 2023 auf Fehmarn
11. / 18. Oktober 2023 online