Empowerment für die Mitarbeitenden in der Eingliederungshilfe – (k)ein Thema?
Partizipativ den Alltag gestalten, Gewalt vermeiden
Wer sich für Menschen mit Beeinträchtigung einsetzt, zeigt in der Regel großes inneres Engagement. Die Mitarbeitenden wollen etwas bewegen. Für die Menschen mit Beeinträchtigung.
Dabei übersehen sie manchmal, dass sie sich auf diese Weise ihrer eigenen Kraft berauben. Kraftlosigkeit führt oft zu Hilflosigkeit. Zu Ohnmacht.
Die Menschen, die in den Wohnhäusern der Eingliederungshilfe und in Pflegeeinrichtungen leben, die Beschäftigten in den Arbeitsbereichen – sie alle sind abhängig von den Mitarbeitenden. Diese Abhängigkeit verleiht den Mitarbeitenden Macht. Hier ist ein hohes Maß an Empathie und Selbstreflexion notwendig. Gleichzeitig brauchen die Mitarbeitenden Mitgefühl und Achtung. Den anderen und sich selbst gegenüber. Denn es geht nicht um Verurteilung, sondern um Veränderung. Es geht um das Beschreiten neuer Wege, wie sie einfühlsam mit dieser Situation umgehen können.
Partizipation stellt in der Heilerziehungspflege einen hohen Wert dar: Der Kontakt mit den Bewohner:innen und Beschäftigten findet auf Augenhöhe statt. Sie werden dahingehend begleitet und unterstützt, ihren Alltag aktiv mitzugestalten und eigene Entscheidungen zu treffen. Das bedeutet für die Mitarbeitenden, dass sie in ihrer Kraft sein müssen, um diesen Aufgaben gewachsen zu sein. Denn nur, wer sich als kraftvoll und handlungskompetent wahrnimmt, ist willens und in der Lage etwas von seiner eigenen Macht abzugeben. Den Menschen, mit denen sie arbeiten, etwas zuzutrauen. Das kann als Herausforderung erlebt werden. Doch ist es genau der Schritt in die Partizipation, der den Betroffenen etwas von ihrer Macht zurückgibt.
Bist du bereit, dein Verhältnis zu Macht und Abhängigkeiten zu reflektieren? Dir deinen Umgang mit Abhängigkeiten bewusst zu machen? Dir deiner Macht bewusst zu werden? Dann ist das zweitägige Seminar genau richtig für dich.
In diesem Seminar werden wir uns mit der Bedeutung von Macht und Abhängigkeit auseinandersetzen. Wir werden Fallstricke, die im beruflichen Alltag in der Eingliederungshilfe auftreten können, benennen und alternative Handlungsmöglichkeiten erarbeiten. Ohne Gesichtsverlust. Respektvoll und einfühlsam werden wir Wege aus dem Gefühl der Hilflosigkeit hin zur Selbstermächtigung entdecken und beschreiten. Wir werden Möglichkeiten entwickeln, wie Macht als positive Kraft eingesetzt werden kann.
Sich mit den Facetten der eigenen Macht auseinanderzusetzen kann schmerzhaft sein. Auch anstrengend. Denn dir werden Muster bewusst. Doch lohnt es sich, diese zu durchbrechen.
Nach der Reflexion kannst du wieder mehr Freude im Beruf spüren und noch mehr Beziehungen auf Augenhöhe gestalten. Dir wird klarer, welcher Teil der Verantwortung zu dir gehört und welchen Teil der Verantwortung du abgeben kannst. Möglicherweise spürst mehr von deiner eigenen Freiheit und kannst das an die Menschen, mit denen du arbeitest, weitergeben.
Dieses Seminar ist eine Fortbildung für Fachkräfte der Eingliederungshilfe.
Ort: Live in Zoom
Dauer:
Investition: 240,00 €
Termine: 15. / 22. März 2025 oder 16. / 23. Juli 2025